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  • EIB finanziert 82-Millionen-Euro-Projekt des spanischen Multimobilitäts­unternehmens Cabify mit 40 Millionen Euro
  • Finanzierung über die Initiative „Mobilität der Zukunft“ der Connecting-Europe-Fazilität (CEF)
  • EIB-Beitrag für die spanische Multimobilitätsplattform soll verkehrsbedingte Treibhausgase und Luftschadstoffe senken

Die Europäische Investitionsbank (EIB) vergibt ein Darlehen über 40 Millionen Euro an Cabify. Das spanische Unternehmen will mit dem Geld seine Fahrzeugflotte dekarbonisieren. Geplant ist, neue Elektrofahrzeuge anzuschaffen und die landesweite Ladeinfrastruktur auszubauen. Dafür investiert das spanische Multimobilitätsunternehmen insgesamt rund 82 Millionen Euro.

Das EIB-Darlehen ist der Grundstein für die Ride-Hailing-Aktivitäten des Unternehmens in Spanien, die sich auf 1 400 Elektrofahrzeuge, das entsprechende Ladenetz und die digitale Infrastruktur stützen. Die Investitionen entsprechen den Zielen der EU (allmählicher Ausstieg aus Verbrennern im Stadtverkehr und Verlagerung des Verkehrs auf nachhaltigere Verkehrsträger, um Staus und Luftverschmutzung in den Städten zu senken) und fördern die Umsetzung der EU-Rechtsvorschriften zur Luftqualität.

Durch das Projekt dürften im Erfassungszeitraum jährlich durchschnittlich 9 000 Tonnen CO2 eingespart werden, da herkömmliche Verbrenner durch lokal emissionsfreie Elektrofahrzeuge ersetzt werden.

Der Vertrag wurde in Madrid von Alessandro Izzo, Direktor der Abteilung Eigenkapital, Wachstumskapital und Projektfinanzierung der EIB, und Juan de Antonio, CEO von Cabify, unterzeichnet.

EIB-Vizepräsident Ricardo Mourinho Félix: „Investitionen in nachhaltigen Verkehr schaffen grüne Infrastruktur für eine fossilfreie Zukunft. Das EIB-Darlehen hilft Cabify bei seinem Dekarbonisierungsziel, bis 2025 in Spanien eine emissionsfreie Flotte aufzubauen. Mit unserer Finanzierung kann Cabify E-Fahrzeuge für seine Ride-Hailing-Dienste in Spanien beschaffen und so den Stadtverkehr dekarbonisieren.“

Adina Vălean, EU-Kommissarin für Verkehr: „Mit diesem Darlehen helfen wir Cabify, 1 400 Elektrofahrzeuge zu beschaffen und die entsprechende Ladeinfrastruktur aufzubauen. Jede zukunftsorientierte Initiative wie diese trägt zu dem Etappenziel unserer Strategie für nachhaltige und intelligente Mobilität bei, bis 2030 mindestens 30 Millionen emissionsfreie Fahrzeuge auf die Straße zu bringen. Da dieser Termin rasch näher rückt, müssen wir den Übergang zu einer nachhaltigen Mobilität unbedingt beschleunigen.“

Juan de Antonio, CEO von Cabify: „Überall, wo wir tätig sind, wollen wir die grüne Wende in der innerstädtischen Mobilität vorantreiben. Städte lebenswerter machen – das ist unser Hauptanliegen. Und dabei spielt nachhaltige Mobilität eine Schlüsselrolle. Deshalb wollen wir unsere Flotte in Spanien unbedingt dekarbonisieren, und die Finanzierung der Europäischen Investitionsbank zeigt, dass wir mit dieser Strategie richtig liegen.“

Cabify bietet seine Ride-Hailing-Dienste über eine digitale Plattform an. Die Reservierung erfolgt per App. Über sie lassen sich beim Fahrer auch weitere Informationen zu Wartezeiten, Länge und Dauer der Fahrt und zum genauen Preis erfragen.

Das nächste Etappenziel des bereits angelaufenen Projekts steht im ersten Quartal 2023 an – die Ausschreibung zur Beschaffung der Fahrzeuge und zur Einrichtung der Ladeinfrastruktur. Cabify setzt auf emissionsfreie Fahrzeuge für die Personenbeförderung mit einer Reichweite von mehr als 400 Kilometern. Außerdem sind Schnellladesäulen mit der entsprechenden Infrastruktur vorgesehen.

Mit dem Projekt will Cabify die Dekarbonisierungsziele seiner nachhaltigen Geschäftsstrategie erreichen. Gemäß dieser Strategie sollen spätestens ab 2025 alle über die spanische Plattform vermittelten Fahrten mit emissionsfreien Fahrzeugen erfolgen. 2030 soll dieses Ziel dann auch weltweit erreicht sein.

Unterstützung der EIB für nachhaltige Verkehrsprojekte

Mit ihrer Finanzierung für Fahrzeuge und Ladeinfrastruktur hilft die EIB Cabify, in spanischen Städten das Angebot an emissionsfreier Mobilität auszuweiten.

2016 richteten die EIB und die Europäische Kommission die Fazilität für umweltfreundlicheren Verkehr ein, um saubere Fahrzeuge und wichtige Infrastruktur wie Ladestationen und Tankstellen zu fördern. Die Bank finanzierte daraufhin 15 000 Elektro- und Hybridfahrzeuge in mehreren europäischen Ländern, saubere Busse in Frankreich und den Niederlanden und den Bau von Tausenden Ladepunkten für Stromer in Italien, Spanien und der Slowakei.

Die EIB fördert auch Einzelprojekte rund um den Globus, die den Weg frei machen für eine grüne, sichere und zugängliche Mobilität. Dazu zählt auch die Integration und Dekarbonisierung des Verkehrs in Afrika, Asien und Lateinamerika.

Die Beratungsdienste der EIB haben Cabify als hoch innovatives Mobilitätsunternehmen eingestuft und es bei der Beantragung der EIB-Finanzierung unterstützt.

Übereinstimmung mit den Nachhaltigkeitszielen der EU

Innovative Shared-Mobility-Dienste spielen bei der Neuausrichtung der innerstädtischen Mobilität eine zentrale Rolle. Dank neuer Technologien konnten sich in den letzten zehn Jahren zahlreiche solcher Dienste etablieren. Vor allem mit digitalen Technologien, die Echtzeitdaten verwenden, lassen sich für kundenspezifische Fahrtanfragen im Handumdrehen passende Angebote finden. Dabei helfen Optimierungstools, Datenwissenschaft und künstliche Intelligenz.

Mit seinem Projekt trägt Cabify dazu bei, den Verkehr auf nachhaltigere Verkehrsträger zu verlagern und so die Verkehrsüberlastung und Umweltverschmutzung in Städten zu mindern (EU-Strategie für emissionsarme Mobilität (2016), europäischer Grüner Deal (2019) und Strategie für nachhaltige und intelligente Mobilität (2020)). Außerdem hilft das Projekt, die durch den Stadtverkehr verursachte Luftverschmutzung einzudämmen und so die EU-Rechtsvorschriften zur Luftqualität (Richtlinie 2008/50/EG) umzusetzen.

Das EIB-Darlehen unterstützt die UN-Nachhaltigkeitsziele, vor allem das Ziel 13 (Maßnahmen zum Klimaschutz), das Ziel 11 (Nachhaltige Städte und Gemeinden) und das Ziel 3 (Gesundheit und Wohlergehen).

Hintergrundinformationen

Cabify ist eine Multimobilitätsplattform, die verschiedene Alternativen für die Beförderung von Menschen und Gütern bietet. Die technologiebasierten Dienste sollen den motorisierten Individualverkehr in Städten eindämmen und sie dadurch lebenswerter machen.

Das Unternehmen ist wirtschaftlich, ökologisch und sozial nachhaltig. Es ist Mitglied des UN Global Compact, setzt auf Talentmanagement und das lokale Ökosystem, schafft hochwertige Arbeitsplätze und meldet seine Tätigkeit zu 100 Prozent in dem Land an, in dem es seine Dienste erbringt. 2018 war Cabify die erste klimaneutrale Plattform der Branche. Seither kompensiert das Unternehmen weltweit alle eigenen Emissionen und die seiner Fahrgäste und erfüllt jährliche Reduktionsziele.

Cabify verändert seit zehn Jahren die Art und Weise, wie sich Menschen in der Stadt fortbewegen. Das Unternehmen zählt mehr als 42 Millionen registrierte Nutzer und 1,2 Millionen Fahrer. Cabify wurde in Madrid gegründet und weitete sein Geschäft innerhalb weniger Monate auf Lateinamerika aus. Heute ist das Unternehmen in Argentinien, Chile, Kolumbien, Ecuador, Spanien, Mexiko, Peru und Uruguay tätig.

Die Connecting-Europe-Fazilität (CEF) ist ein Finanzierungsinstrument der EU zur Förderung von Wachstum, Beschäftigung und Wettbewerbsfähigkeit durch gezielte Infrastrukturinvestitionen auf europäischer Ebene. Die EIB setzt das Fremdkapitalinstrument der Connecting-Europe-Fazilität (CEF DI) um, das die von der Europäischen Kommission verwalteten Zuschüssen ergänzt. Das CEF DI ist eine Risikoteilungsfazilität und hauptsächlich für den Verkehrs- und den Energiesektor gedacht. Das CEF DI kann auch mit CEF-Zuschüssen kombiniert werden.

Die Fazilität „Mobilität der Zukunft“ ist eine gemeinsame Initiative der Europäischen Kommission und der EIB, die im Rahmen des Fremdfinanzierungsinstruments der Connecting-Europe-Fazilität eingerichtet wurde. Sie soll die Dekarbonisierung Europas unterstützen und legt dabei den Schwerpunkt auf saubere, sichere und intelligente Verkehrslösungen. Die Fazilität kann teilweise aus dem NER300-Programm der Europäischen Union finanziert werden.