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  • Programm für nachhaltige Weidewirtschaft und Stadtentwicklung kommt Millionen Menschen zugute und reduziert Überweidung und CO2-Emissionen
  • EU-Bank vergibt 54,4 Mio. Euro für Stadtentwicklung in der Mongolei
  • EIB Global will mit mongolischen Partnern die Entwaldung stoppen, den Klimaschutz verstärken, die biologische Vielfalt schützen und die nachhaltige Forstwirtschaft fördern

Die EIB Global hat ihren bislang größten Kredit für Projekte in der Mongolei unterzeichnet. Damit unterstützt sie eine wegweisende Initiative, die die Degradierung von Weideland und die Überweidung in der Mongolei stoppen soll. Gefördert werden Investitionen in klimafeste und emissionsarme Städte sowie Agrarbetriebe. Ziel des Programms ist ein besserer Schutz von Weideflächen, die durch nicht nachhaltige Weidewirtschaft, häufigere Wetterextreme, immer seltenere Regenfälle und einen Anstieg der Durchschnittstemperatur von 2,1 Grad Celsius in den letzten 70 Jahren gefährdet sind.

Unter der ersten Tranche stellt die EIB 54,4 Millionen Euro bereit, darunter ein Investitionszuschuss der Europäischen Kommission von 9,5 Millionen Euro für das 735 Millionen US-Dollar schwere ASDIP-Programm (Investitionsprogramm für eine grüne und resiliente Regionalentwicklung in Aimag- und Sum-Zentren), das die Asiatische Entwicklungsbank, der mongolische Staat und der Green Climate Fund kofinanzieren.

Der EIB-Kredit und der ASDIP-Zuschuss fließen in die Modernisierung von Basisinfrastruktur in mongolischen Städten. Dazu gehören auch der Bau von Kläranlagen und bezahlbarem Wohnraum sowie energetische Sanierungen und Verbesserungen in öffentlichen Gebäuden, Schulen und Krankenhäusern. Geplant sind außerdem Verbesserungen beim Hochwasserschutz und der Regenwasserbewirtschaftung sowie eine stärkere Nutzung von Solarmodulen auf öffentlichen Gebäuden.

Das Programm sieht mehr Finanzierungen für nachhaltige private Investitionen der Landwirtschaft und Agrarindustrie vor und unterstützt Hirtengemeinschaften bei der nachhaltigen Weide- und Viehwirtschaft, um Überweidung zu verhindern.

Das breit aufgestellte ASDIP-Programm wird voraussichtlich mehr als 160 000 direkte und indirekte Arbeitsplätze schaffen und langfristig den Schutz und die Regenerierung von mehr als 29 Millionen Hektar Weideland ermöglichen.

Schätzungen zufolge lassen sich durch das Programm in einem Zeitraum von 40 Jahren mehr als 126 Millionen Tonnen CO2-Äquivalente einsparen. Von den Maßnahmen profitieren mehr als 369 000 Menschen.

Das Programm verbessert die Infrastruktur, den Handel und die landwirtschaftliche Lieferkette und trägt damit zur Diversifizierung der Wirtschaft und zu höheren Einkommen in den mongolischen Provinzen bei.

Absichtserklärung für die Forstwirtschaft unterzeichnet

Mit der neuen Absichtserklärung unterstützt die EIB die Wald-Partnerschaft EU-Mongolei. Ziel ist es, bestehende Wälder besser zu schützen, eine nachhaltige Wirtschaft und Gesellschaft zu fördern, die niemanden zurücklässt, und dafür zu sorgen, dass eine leistungsstarke Forstwirtschaft die Bedürfnisse der lokalen Gemeinschaften berücksichtigt.

Die Wald-Partnerschaft EU-Mongolei unterstützt die Baumpflanz-Initiative „Eine Milliarde Bäume“, die vom mongolischen Präsidenten Uchnaagiin Chürelsüch ins Leben gerufen wurde.

EIB-Vizepräsidentin Teresa Czerwińska: „Die EIB und die Asiatische Entwicklungsbank finanzieren gemeinsam ein Projekt, das die Umwelt und damit die Lebensqualität der Menschen in den mongolischen Provinzen verbessern wird. Mit seinem einzigartigen innovativen und integrierten Konzept fördert das Projekt eine bessere Stadt-Land-Anbindung sowie eine nachhaltige Stadtentwicklung und Weidewirtschaft. Eine modernere Infrastruktur trägt zur wirtschaftlichen und sozialen Entwicklung des Landes bei und stärkt die Wettbewerbsfähigkeit der wichtigsten urbanen Zentren. Die heute unterzeichnete Absichtserklärung zur Forstwirtschaft ermöglicht es uns, gemeinsam gegen die Entwaldung und die Degradierung der Wälder vorzugehen. Sie unterstützt die Klimaschutzmaßnahmen und die wirtschaftliche Entwicklung des Landes, vor allem mit Blick auf die Herstellung von und den Handel mit Forstprodukten.“

Axelle Nicaise, EU-Botschafterin in der Mongolei: „Die Mongolei und die EU feiern in diesem Jahr den 35. Jahrestag der Aufnahme ihrer diplomatischen Beziehungen. Das starke Engagement der Europäischen Investitionsbank in dem Land ist ein weiterer Beleg dafür, dass die EU noch enger mit unseren mongolischen Partnern zusammenarbeiten will. Bedingt durch die diesjährigen Wetterextreme befindet sich das Land in einer dramatischen Lage. Es braucht dringend neue Programme, die die nachhaltige Entwicklung in den Aimag- und Sum-Zentren voranbringen, die regionale Entwicklung fördern und die Klimafolgen mildern. Genau darauf zielen die heute unterzeichneten Projekte ab.“

Javkhlan Bold, Finanzminister der Mongolei: „Das regionale Investitionsprogramm für eine grüne Entwicklung orientiert sich eng an dem vom mongolischen Präsidenten initiierten Food Revolution National Movement, dem Pariser Abkommen und der langfristig ausgelegten New Revival Policy des Landes, die auf die Wiederbelebung des ländlichen Raums und eine grüne Entwicklung abzielt. Es soll ein günstiges Umfeld für die Menschen in ländlichen Gebieten schaffen, die Koordination zwischen Stadt und Land sowie die Verkehrsverbindungen und Infrastruktur verbessern, den nationalen Lebensmittelbedarf decken und den Weg für eine grüne Agrarindustrie ebnen, die Importe ersetzen kann. Ich danke Ihnen für Ihren wertvollen Beitrag zur Entwicklung der Mongolei, und ich bin sehr zuversichtlich, dass wir künftig noch stärker zusammenarbeiten.“

Myagmarjav Ganbaatar, stellvertretender Minister für Umwelt und Tourismus: „Die Absichtserklärung gibt uns die Möglichkeit, Wälder natürlich aufzuforsten, Ökosysteme wiederherzustellen und Agrarmethoden anzuwenden, die eine großskalierte Agroforstwirtschaft und öffentlich-private Partnerschaften im Forstsektor fördern. Wir freuen uns, gemeinsam umweltfreundliche Lösungen zu entwickeln, von denen beide Seiten profitieren.“

Hintergrundinformationen

Die EIB

Die Europäische Investitionsbank (EIB) ist die Einrichtung der Europäischen Union für langfristige Finanzierungen. Ihre Anteilseigner sind die Mitgliedstaaten. Sie vergibt Mittel für solide Investitionen, die zu den Kernzielen der EU beitragen. EIB-Projekte stärken die Wettbewerbsfähigkeit, eine nachhaltige Entwicklung und den sozialen und territorialen Zusammenhalt. Sie fördern Innovationen und beschleunigen einen gerechten Übergang zur Klimaneutralität.

Die EIB Global

Die EIB Global ist der Geschäftsbereich der EIB-Gruppe für Finanzierungen außerhalb der EU. Sie ist zentraler Partner der Global-Gateway-Strategie der EU. Bis Ende 2027 will sie Investitionen von mindestens 100 Milliarden Euro anschieben – das ist ein Drittel des Gesamtziels der Initiative. Die EIB Global arbeitet als Teil von Team Europa eng und zielorientiert mit anderen Entwicklungsfinanzierungsinstituten und der Zivilgesellschaft zusammen. Über ihre Büros in aller Welt bringt die EIB Global die EIB-Gruppe näher zu den Menschen, Unternehmen und Institutionen vor Ort.

Die EIB Global in der Mongolei

Die EIB ist seit 2014 in der Mongolei tätig und hat seither landesweit 144 Millionen Euro bereitgestellt. Zu den von der EU-Bank finanzierten Projekten gehören das Investitionsprogramm der Stadt Ulaanbaatar für die Wasser- und Sanitärversorgung, der Windpark Sainshand und das heute unterzeichnete Stadtentwicklungsprojekt.

Die Global-Gateway-Initiative

Die EIB Global ist ein zentraler Partner bei Global Gateway – einer EU-Initiative für Projekte, die die globale und regionale Konnektivität in den Bereichen Digitales, Klima, Verkehr, Gesundheit, Energie und Bildung verbessern. Investitionen in Konnektivität gehören zur DNA der EIB Global. Dabei schöpft sie aus der 65-jährigen Erfahrung der Bank in diesem Bereich. Seite an Seite mit ihren Partnern, anderen EU-Institutionen und den Mitgliedstaaten will die EIB – unter anderem in Asien – bis Ende 2027 Investitionen von 100 Milliarden Euro mobilisieren, rund ein Drittel des Zielvolumens von Global Gateway.